Bienvenue Paris, bienvenue Printemps!
Ein Reise- und Wettkampfbericht
März 2015
Paris / FRA
 
 

Fr, 6.3.2015  -  02:15 Uhr! So früh sind wir noch nie zu einer Laufreise aufgebrochen. Die LG – Halbmarathonreise führt uns diesmal zum „23. Semi Marathon de Paris“. 14 Personen umfasst die Gruppe: Neben meiner Frau Lilli sind dies die LG´ler Carmen & Stefan Guetz, Margit & Martin Spring, Rosi & Hannes Oberhauser, Andrea & Christoph Neudeck, Petra Reiter, Andi Töfferl, sowie aus Kühnsdorf Willi Pinter und seine Lotte. Am Schwechater Flughafen hebt der Airbus A320 von Niki um 06:29 Uhr mit etwas Verspätung ab. Genau um 08:00 Uhr landen wir bei Sonnenschein und besten Wetter in „Roissy“, besser bekannt als Flughafen „Charles de Gaulle - CDG“. Dieser liegt 23 km nördlich der Stadt. Mit Zug und Metro erreichen wir rasch den Bezirk „Montmartre“ wo unser kleines, aber feines Hotel „Les Jardin de Montmartre“ steht. Was gleich auffällt ist der hohe Anteil an dunkelhäutigen Bewohnern in dieser Gegend. Die sehr engagierte und wohlbeleibte Dame an der Rezeption versorgt uns mit nützlichen Tipps und wir deponieren unsere Koffer in einem winzigen Besenkammerl. Nach dem Erwerb eines Tagestickets für die Metro fahren wir in den äußersten Süd-Osten der Stadt. Gleich neben dem prächtigen „Chateau de Vincennes“ befinden sich am Sonntag Start und Ziel dieses Laufs. Die Startnummern bekommen wir im angrenzenden „Parc de Floral“ – einem beliebten Naherholungsgebiet der Pariser. Nach Vorlage des „Medical Ceritificat“ – bei Läufen in Frankreich zwingend vorgeschrieben – erhalten wir die Startnummern, ein Funktionsshirt und ein paar Goodies. Auf dem Weg zurück in die Stadt machen wir Halt in „St. Paul“. Diese Gegend ist bekannt für ihre vielen kleinen Läden und Restaurants. In einem dieser bekommen wir um 14:30 Uhr endlich was zu Essen. Nicht ganz billig – aber gut. Die Nachspeise besorgen wir uns in einer der vielen Patisserien. Zurück im Hotel beziehen wir unsere kleinen, aber schönen Zimmer und verbringen den Abend mit hochgelagerten Beinen.

Sa, 7.3.2015  -  Nach dem anstrengenden und langen gestrigen Tag hat Jede(r) gut geschlafen. Um 07:30 Uhr treffen sich Andi und ich zu einem lockeren Morgenlauf über 4 km. Wir erklimmen die steile Straße hinauf zur beeindruckenden Kirche „Sacre Coeur“. Uns bietet sich ein erster, faszinierender Blick über die gerade erwachende Seine – Metropole. Es hat schon 6°C bei fast wolkenlosem Himmel. Im engen Frühstücksraum treffen wir uns dann zur ersten Mahlzeit des Tages. Heute haben wir eine Tour durch den Bezirk Montmartre gebucht. Bei der Metrostation „Blanche“ empfängt uns die Pariserin „Charlotte“. Sie führt uns zwei Stunden lang durch das ursprüngliche Künstlerviertel, etwas abseits der normalen touristischen Pfade. Die 27-jährige glänzt mit viel Hintergrundwissen und nützlichen Tipps zu Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Der Spaziergang endet hinter der markanten „Sacre Coeur – Kirche“. An der Vorderseite, wo unzählige Touristen die steilen Stufen bevölkern werden noch ein paar Fotos geschossen und danach trennt sich die Gruppe. Lilli, Petra, Andi und ich fahren an das westliche Ende der Stadt – in den neuen, hippen Stadtteil „La Défense“. Dort steht mit dem „Grande Arche“ der neue Triumphbogen. Er bildet – stadteinwärts gesehen – eine exakte Flucht mit dem „alten“ Triumphbogen, dem Obelisken und dem Louvré. Danach spazieren wir den Prachtboulevard „Avenue des Champs Elysees“ hinunter. Alle Nobelmarken sind hier vertreten und auf den Gehsteigen kommt man, ob der Menschenmassen nur schlecht voran. An den belebtesten Plätzen der Stadt ist eine massive Polizeipräsenz zu bemerken. Sogar in den Shops werden wir mehrmals kontrolliert. Unsicher fühlen wir uns aber zu keiner Zeit. Vom „Place de la Concorde“ geht es mit der Metro zurück ins Hotel. Einmal mehr bewährt sich die Tageskarte für die Metro (€ 7,--). Sie ermöglicht uns ein flottes und unbeschwertes Vorankommen im sehr dicht ausgebauten U-Bahn-Netz (14 Linien, 290 Stationen !). Bei einem sehr guten Italiener, nahe dem Hotel, essen wir zu Abend.

So, 8.3.2015  -  Heute ist Wettkampftag und so frühstücken wir schon um 07:00 Uhr. Es wird ein Traumtag! Nach letzten Gruppenfotos vor dem Hotel, machen wir uns um 08:20 Uhr auf den Weg. Es hat 7°C bei wolkenlosem Himmel. In der Metro herrscht bereits dichtes Gedränge. Ein Umfallen ist praktisch nicht möglich. Bei jeder Station quetschen sich noch ein paar Menschen in die ohnehin schon überfüllten Wagons. Um 09:10 Uhr erreichen wir endlich den Startbereich beim „Chateau de Vincennes“ im Südwesten der Stadt. Über 40.000 LäuferInnen sollen am Start sein. Nach einer kurzen Aufwärmphase mache ich mich auf den Weg zu meinem Startblock. Andi, Christoph und Hannes im Block hinter mir. Petra, Stefan und Martin starten erst 40 Minuten später. Nun habe ich aber richtig Stress, rechtzeitig da zu sein. Ich überspringe mehrere Zäune und laufe im Wald, parallel zur Startstraße bis nach vorne. In den „Prefered“ Startbereich komme ich und hunderte Andere jedoch nicht mehr. Erst nach dem Startschuss um 10:00 Uhr reihen wir uns nach und nach ein. Der „23. Semi de Paris“ hat begonnen. Trotz der Massen komme ich ganz gut voran. Km 1 – 4´11´´ und Km 2 in 3´57´´. Dann steigt die Straße leicht und stetig an. Ganz Paris scheint auf den Beinen zu sein. Fast durchgehend stehen die Menschen am Straßenrand und alle 500 m spielt eine Band oder macht eine Trommlergruppe richtig Betrieb. Bei km 7 passieren wir den „Place de la Bastille“. Kurz darauf erfolgt die Wende und es geht, der Seine entlang, wieder zurück. Der Wind ist nun merklich spürbar und es gibt einige Kopfsteinpflaster – Abschnitte und ungute Steigungen. Über die „Avenue Dammesnil“ und die „Rue de Charenton“ laufen wir wieder rein in den „Bois de Vincennes“. Bei Km 14 stellt sich uns die steile Steigung in den Weg und auch bei Km 19 geht´s nochmals heftig bergauf.  Vorbei an der Pferderennbahn („Hippodrome“) führt eine lange Gerade ins Ziel. Die Temperatur hat mittlerweile frühlingshafte 18°C erreicht und ich bin froh, nach 1h26´56´´ stehen bleiben zu können. Andi liefert mit 1h33´32´eine super Leistung ab. Genauso können sich die 1h38´48´´ (pB!) von Christoph und die 1h40´12´´ von Hannes sehen lassen. Auch Petra – 1h58´43´´ - Martin 1h59´48´´ und Stefan 2h10´06´´ bleiben im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Stimmungsmäßig war es der beste HM den ich je gelaufen bin (…und das waren schon 68…). Auch die Zielverpflegung ist TOP: Bananen, Orangen, Äpfel, Rosinen, getrocknete Aprikosen, Wasser, Gatorade, Kaffee, Tee, etc. Wie 1.000 ende andere liegen wir nun im Gras und genießen die wärmende Frühlingssonne. Die Rückfahrt zum Hotel ist nichts für Leute mit Platzangst. Schon vor dem Abgang zur Metro bildet sich eine lange Schlange und nur langsam kommen wir nach und nach zum Bahnsteig. Nachmittags flanieren Lilli und ich der Seine entlang zum Louvre. Die dortigen Kaffee´s und Rasenflächen sind komplett überfüllt mit Menschen jeglichen Alters und Herkunft. Alle genießen das herrliche Wetter, so früh im März. Danach treffen wir Lotte & Willi und wir lassen uns in einem Steakhouse kulinarisch verwöhnen. Der Rest der Gruppe amüsiert sich abends bei einer Show im weltbekannten „Moulin Rouge“.

 

Mo, 9.3.2015 – Letzter Tag in Paris. Nach dem Frühstück checken wir aus und deponieren das Gepäck im Hotel. Bis zum Rückflug bleibt uns noch der ganze Tag Zeit du jeder verbringt ihn auf seine Weise. Lilli, Lotte, Petra, Willi, Andi und ich nehmen den Vorortezug und fahren die 25 Minuten hinaus nach Versailles zum gleichnamigen Schloss. Auch wenn die Blumen und Sträucher noch nicht so blühen wie später im Mai, so ist doch die ganze Anlage sehr beeindruckend. „Sonnenkönig“ Ludwig XIV (1638 - 1715)  ließ dieses Prunkstück erbauen. 36.000 Arbeiter und 6.000 Pferde schufteten über 50 Jahre an diesem Projekt. Zurück in der Stadt besuchen wir noch den Eiffelturm (301 m hoch) und anschließend den Luxus-Shopping-Tempel „Galeries Lafayette“. Um 18:00 Uhr treffen wir uns wieder vor dem Hotel und das letzte große Abenteuer beginnt. Zwei Großraumtaxis brettern mit uns in der Rushhour in knapp 25 (statt der veranschlagten 40) Minuten zum Flughafen CDG Roissy. Nichts für schwache Nerven! Erschütternd zu sehen ist der Müll, der sich hier neben der Autobahn türmt. Diese Vororte im Norden der Stadt sind ja als sozialer Brennpunkt bekannt. Um 21:19 Uhr hebt der Airbus A320 von Niki ab und landet 90 Minuten später sicher in Wien.

Fazit:

Von dieser aufregende Reise mit enormen Wetterglück und guten sportlichen Leistungen nimmt Jede(r) viele unvergessliche Eindrücke mit nach Hause

       
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