(Hill-)running in sunny California

Ein Reise- und Wettkampfbericht
März 2014
Los Angeles / USA
 
 

So, 2. März 2014  -  Wien: Tagwache um 03:30 Uhr. Unsere große Reise zur USA – Westküste beginnt schon sehr zeitig. Wir, das sind meine Frau Lilli, Sohn Nr. 1 Marcus und Schwiegertochter Caro. Zunächst geht´s nach Schwechat zu einem Park & Ride Parkplatz, wo man kostenfrei stehen kann und dann mit der S-Bahn zum Flughafen. Um 07:16 Uhr hebt die A320 der Tyrolean ab und landet um 08:18 Uhr in Frankfurt. Während des Fluges lesen wir, dass in Teilen Kaliforniens der schlimmste Sturm seit Jahren wüten soll. Mit dem „größten Vogel“ der zurzeit durch die Lüfte schwebt geht die Reise weiter. Der gigantische Airbus A380-800 der Lufthansa, mit über 500 Passagieren an Bord, hebt um 10:24 MEZ ab. Nach einem über 10-stündigem, ruhigen Flug landen wir um 14:00 Uhr Ortszeit (= 21:00 MEZ) in Houston, der viertgrößten Stadt der USA. Ich hab Kopfweh vom ständigen kühlen Zug der Klimaanlage. Es folgt der typisch amerikanische Security - Check mit Fingerprint, Foto, aber einem sehr (an uns) interessierten, lustigen Zöllner. Es ist 15:45 Uhr als wir endlich unsere Boarding-Pässe für den Weiterflug in Händen haben. Um 19:30 Uhr sind wir immer noch am Boden. Über dem Süd-Westen der USA herrscht das totale Flugchaos. Schon mehrmals wurde unser Flug verschoben und das Gate geändert. Aktuell sucht man einen den Piloten für unsere Maschine (!). „Houston, wir haben wirklich ein Problem !“, denke ich mir. Seit zu Hause sind wir nun schon über 22 Stunden unterwegs. Erst um 21:30 Uhr hebt die A320 der United endlich ab. Nach zwei weiteren Stunden Zeitverschiebung erreichen wir um 22:45 Uhr unseren Zielflughafen San Diego, nahe der mexikanischen Grenze. Die Gepäckausgabe funktioniert hier zum Glück rasch und so können wir auch gleich unseren Mietwagen bei „Thrifty“ abholen. Es ist ein großer „Nissan X-Terra“. Die 4 km bis zum Hotel sind nur noch ein Katzensprung. Um 00:10 Uhr erreichen wir das sehr schöne Motel „Old Town Inn“. Die Gesamtdauer unserer Anreise betrug somit 28 Stunden!

Mo, 3. März 2014  - San Diego: In dem sehr weichen, aber gemütlichen Bett habe ich kurz und gut geschlafen. Um 07:30 Uhr starte ich meinen Morgenlauf, um die müden Beine etwas zu lockern. Es hat sonnige 13°C – herrlich. Der Sturm „Titan“, welcher hier die letzten drei Tage getobt hat ist in Richtung Osten abgezogen. Ich laufe durch den „Old Town District“. Viele kleine Läden, Restaurants und sogar es Sheriff-Museum gibt es hier zu sehen. Nach 10 km (50 Minuten) bin ich wieder zurück. Das Frühstück bietet Bagels, Waffeln, die unvermeidlichen Klassiker Ahornsirup und Erdnussbutter, dünnen Kaffee, fettarme Milch und sogar frische Früchte. Gut gestärkt machen wir uns um 10:00 Uhr auf zur nächsten Trolley – Station. Damit lässt sich die Stadt schnell und günstig erkunden. Auto braucht man hier keines. Das Ganze funktioniert auf „Vertrauensbasis“ und wird nicht kontrolliert. Beim Convention – Center verlassen wir diesen neuen, schicken Zug und marschieren durch den berühmten „Gaslamp – District“. Dieser historische Stadtkern zeichnet sich durch viele Shops, Restaurants und liebevoll restaurierte Gebäude aus. Mittags essen wir in einer „Cheesecake Factory“. Burgers, Salate, u.v.m. appetitlich angerichtet, in (über-) großen Portionen zu guten Preisen. Zu Fuß geht es dann weiter zum Navy Pier, wo seit 2004 der ehemalige Flugzeugträger, die U.S.S. Midway vor Anker liegt (Anm.: Die „Schlacht um Midway“ vom 4. – 7. Juni 1942 gilt als der Wendepunkt im 2. Weltkrieg. Die US-Navy versenkte damals vier japanische Flugzeugträger). Rund 3,5 Stunden besichtigen wir diese riesige schwimmende Stadt: 212.000 PS, 69.000 t, 305 m lang, 79 m breit, 12,9 Millionen Liter fasste der Tank und die Crew bestand aus 4.500 Leuten. Bis zu 45 Flugzeuge waren gleichzeitig an Bord. Für vergleichsweise günstige $ 20,-- bekommt man sehr viel geboten. Wir steigen sehr viele Stufen hinauf und hinab. Kommen bis zum tiefsten Punkt des Schiffes und auch auf die Brücke, wo der Captain das Sagen hatte. Alle Infos erhält man entweder durch den Audio-Guide, der einem am Eingang umgehängt wird oder von den zahlreichen Veteranen. Sie waren damals hautnah dabei und erzählen gerne so manch ein G´schichtl, welches in keinem Prospekt steht. Etwas geschlaucht von dieser Tour verbringen wir den Abend im Hotel.

Di, 4. März 2014  -  San Diego: 04:30 Uhr – Es war wieder eine erholsame Nacht. Auch Lilli ist schon munter und wir schreiben die ersten „Whats App“ in die Heimat. Um 06:45 Uhr laufe ich wieder eine Runde. Es ist stark bewölkt bei 14°C. Ich wähle diesmal eine andere Richtung. Es geht durch eine noble Wohngegend. Palmengesäumte Straßen, schöne neue Häuser, gepflegte Vorgärten. Hier wohnt sicher die Upper Class von San Diego. Die drei flotten 1.000 m Intervalle gehen mir leicht von der Hand. Nach dem Frühstück machen wir uns auf in das nahe gelegene „Sea World“. Gut 4 km sind es bis dorthin. Erst nach dem Abspielen der US – Hymne, wo sich das ganze Personal ehrfurchtsvoll in Richtung Fahne dreht, die Hand am Herzen, dürfen wir in den Park. In Kürze feiert man das 50-Jahr-Jubiläum (…so wie ich…) und das merkt man auch an manchen Stellen (…bei mir weniger…). Das Sea World in Orlando/ Florida – wo wir auch schon waren – wirkt dagegen deutlich frischer & moderner. Anyway! Es gibt trotzdem Vieles zu bestaunen. Die Seelöwen & Otter – Show, die „Pets Rule!“ – Show (dressierte Hunde, Katzen, Schweine, Känguruhs,…) und vor allem die Shamu – Show „One World“. Unglaublich wie diese wuchtigen Orcas („Killerwale“ – obwohl sie so lieb wirken) förmlich aus dem Wasser fliegen können. Sechs Stunden verbringen wir in der großen Anlage, bis es wieder zum Hotel geht. Dort angekommen merken wir, dass uns allen die Sonne ganz ordentlich erwischt hat (18°C, windig). Abends wandern wir durch den nahen „National Historic Park – Old Town“. Hier findet man viele mexikanische Läden mit günstigen Souvenirs und zahlreiche Restaurants. In der urigen „Casa de Reyes“ genießen wir Tapas, Tacos, Enchiladas und ein „Bud Light“. Beim Mexikaner – so nahe der mexikanischen Grenze – ein perfekter Abschluss unseres letzten Abends in San Diego.

Mi, 5. März 2014  -  San Diego – Anaheim (92 ml/ 148 km) Wir frühstücken heute etwas früher und checken aus. Das Hotel hat uns, als erste Unterkunft unserer Rundreise, keinerlei Wünsche offen gelassen. Wir nehmen den „Highway I-5“ Richtung Norden. Mit maximal 65 mph (= ca. 105 km/h) – welche ich genau einzuhalten versuche – „cruisen“ wir dahin. Der Verkehr ist teilweise sehr dicht, doch eine Besonderheit auf diesen Autobahnen lässt uns gut voran kommen: Die ganz linke Spur ist mit einer Raute gekennzeichnet und nennt sich „Car Pool Lane“. Dort dürfen nur Autos mit zwei oder mehr Insassen fahren. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir Anaheim, welches etwas südlich von L.A. liegt. Das „Howard Johnson Plaza Hotel“ liegt nur 500 m vom Eingang des Disneylands entfernt. Wir können gleich jetzt (10:30 Uhr !) unsere großen, schönen Zimmer beziehen. Zwei Queen-Size-Betten und Blick auf den Pool! Es ist wunderbar sonnig bei 20°C als wir nach Disney marschieren. Dort ist schon viel los. Wir entscheiden uns für den neueren der beiden Themenparks, den „California Adventure“. In dieser riesigen Anlage werden auch ältere Semester ganz schnell wieder zu Kindern. Man bekommt für sein Geld (Tagesticket ca. € 64,--) auch allerhand geboten. Neben den unvermeidlichen Shops, wo Stofftiere in allen Größen und Varianten angeboten werden, haben es uns vor allem die sehr professionell aufgezogenen Shows angetan. In einem 2.000 Besucher fassenden Theater wird z.B. das „Aladdin-Musical“ in Broadway-Qualität aufgeführt (Dauer: ca. 45 Minuten). Lustig ist auch die Muppet-Show in 3 D und das „Car´s Land“, wo es in rasanter Fahrt durch die täuschend echt nachgebauten Film Kulissen geht. Doch neben all diesen Attraktionen ist es immer wieder erschreckend zu sehen, wie viele sehr, sehr dicke Menschen – besonders Jugendliche – es hier gibt. Über sechs Stunden verbringen wir in dieser „Disney-Wonderworld“. Dafür ist man definitiv nie zu alt! In „Millie´s Restaurant – einem typisch amerikanischen „Diner“, gleich neben dem Hotel gelegen, essen wir gut und relativ günstig zu Abend.

Do, 6. März 2014  -  Anaheim – Los Angeles (86 ml/ 138 km) 9 km Morgenlauf bei Disney! Es ist zwar stark bewölkt bei 14°C und feucht schwül (98%). Vom Hotel aus laufe ich nach „Downtown Disney“ (…ja, das gibt es wirklich…).Wann hat man schon die Möglichkeit, unter den Klängen von Disney – Filmhits zu trainieren? Für das anschließende Frühstück müssen wir nur die Straße überqueren. In „Mimi´s Cafe“ kümmert sich die (sehr, sehr) wohlgeformte Chefin persönlich um das Wohl ihrer Gäste. Um $ 8,-- gibt es Cafe, Muffins, Obst und frischen Orangenjuice. Wir checken aus und die Fahrt geht in die atem(be)raubende Metropole Los Angeles. In der Stadt selbst wohnen 3,8 Millionen Menschen und in der ganzen Metropolregion ca. 13 Millionen! Die flächenmäßige Ausdehnung ist noch imposanter (3,5 – 4 x so groß als Wien). Es ist nun fast wolkenlos, aber die Dunstglocke – den gefürchteten L.A.-Smog – erkennen wir schon von Weitem. Unser ersten Ziel ist der Stadtteil „Brentwood“ im Norden. Dort hat Multimilliardär Paul Getty mit dem „Getty Center“ eine der Hauptattraktionen der Stadt geschaffen. Der riesige Gebäudekomplex liegt auf einem Hügel und bietet einen der besten Ausblicke auf die „Stadt der Engel“, wie L.A. gerne auch genannt wird. Der Eintritt ist frei (!). Man zahlt nur für das Parkhaus $ 15,--. Eine eigens gebaute Seilbahn (…schaut eigentlich aus wie die U-Bahn in Wien, nur oberirdisch!) bringt die Besucher zum Museum. Rund 50.000 Kunstobjekte hat J. Paul Getty im Laufe der Jahre zusammen getragen und der Öffentlichkeit hier zugänglich gemacht. Diese Location kann ich jedem L.A.-Besucher nur wärmstens ans Herz legen. Um 13:30 Uhr fahren wir weiter in Richtung Flughafen, wo sich unser Hotel für die nächsten drei Nächte befindet - das große „L.A. Airport Marriott“ (1.004 Zimmer). Nach kurzer Rast geht es zum Höhepunkt des heutigen Tages, den Besuch eines NBA – Spiels. Die Basketballer der L.A. Lakers treffen im Stadtderby auf die L.A. Clippers. Rund um das 18.000 Zuschauer fassende „Staple Center“ spielt es sich schon zwei Stunden vor dem Spiel mächtig ab. Die Restaurants sind allesamt sehr gut besucht. Hier gibt es auch ein Lokal des bekannten St. Veiter Kochs Wolfgang Puck. Das Spiel hält dann leider nicht das, was die großen Namen versprachen. Historisch war es trotzdem, denn die Lakers, vielfacher NBA – Champion und Heimmannschaft, werden von den Clippers regelrecht vorgeführt. Die 94 : 142 Niederlage ist die höchste Heimpleite in der Vereinsgeschichte. Der verletzte Superstar Kobe Bryant fehlte den Lakers an allen Ecken und Enden. Beeindruckender ist das Drumherum: Zwei Cheerleader der „Lakers Girls“ geben Autogramme, das breit aufgezogene Merchandising, die Hymne – gesungen von einem 17-jährigen, u.s.w. Der einzige oder zumindest lauteste Clippers-Fan sitzt direkt hinter uns und wird mit jedem Korb seines Teams aufdringlicher. Kurz vor Schluss verlassen wir die Show und sind um 22:30 Uhr wieder im Hotel.

Fr, 7. März 2014  -  Los Angeles (43 ml/ 69 km) Und wieder ein schöner Morgen in Kalifornien. Wir frühstücken bei Starbucks im Hotel und fahren dann zu den „Universal-Studios“, die sich in den Hollywood-Hills befinden. Unglaublich, welche Besuchermassen sich hier Anfang März tummeln. Der Erlebnispark ist in zwei Ebenen eingeteilt. Wir sehen „Shrek in 4 D“, einen Live Auftritt der „Blues Brothers“, die „Animal Actors“ (Eine Bezaubernde Kleintiershow), u.v.m. Dazu kann man sich mit zahlreichen Charakteren aus den diversen Filmen (Kostenlos – was nicht selbstverständlich ist!) fotografieren lassen. Marilyn Monroe, Homer Simpson, Sponge Bob, Scooby Doo, Frankenstein und div. Transformers, um nur einige zu nennen. Den aufregenden Abschluss unseres Besuchs bildet die einstündige Universal Studio-Tour. Im offenen Bus werden wir durch das Filmgelände gefahren, wo viele Hollywood-Filme und Serien gedreht wurden/ werden. Dabei erleben wir Special Effects wie ein 8.2 Erdbeben, einen Flugzeugabsturz, befinden uns mitten unter riesigen Sauriern im Jurrassic Park und durchfahren originale Filmsets wie die „Wisteria Lane“ aus „Desperate Housewives“. Nach über sechs Stunden verlassen wir die Anlage und fahren nach Downtown L.A. zum „Convention Center“, wo die „Health & Fitness Expo“ inkl. Startnummernabholung stattfindet. Ich bekomme zu den Unterlagen ein schönes Funktionsshirt und die Aussteller verteilen großzügig Kostproben ihrer Produkte. Eine witzige Begebenheit beweist, wie klein die Welt doch ist: Auf dem Verkaufsstand von „The Stick“ (= ein Massagestab zur Lockerung der Muskeln) treffe ich den Tiroler Firmengründer Patrick Materna, früher selbst ein guter 2h30´- Läufer, wieder. 2006 in Chicago habe ich ihm bereits so einen Stick abgekauft (…und verwende ihn bis heute…). Auch er erinnert sich noch daran und wünscht mir für Sonntag alles Gute. Wir essen noch ein paar Nudeln bei einem nahen Italiener und sind gegen 21:00 Uhr wieder im Hotel.

Sa, 8. März 2014  -  Los Angeles (47 ml/ 75 km) Unser bis dato schönster Tag in den Staaten. Es ist wolkenlos, morgens windstill, bis zu 24°C warm und die Fernsicht ist auch besser als an vielen anderen Tagen. Wir fahren durch „Koreatown“ hin zum „Mount Hollywood“. Dort befindet sich der „Griffith Park“ – ein beliebtes Ausflugsziel der Großstädter – mit dem „Griffith Observatory & Planetarium“ auf der Spitze des Bergs. Nicht umsonst ist es eine der Top – Sehenswürdigkeiten der Stadt. Viele Biker, Läufer und vor allem Touristen mit ihren Autos sind schon um 10:00 Uhr dorthinauf unterwegs. Das Planetarium wurde 1935 im Art Deco Stil erbaut und bietet den besten Rundblick über diese gewaltige Stadt. Von den schneebedeckten Bergen im Osten, über Downtown L.A. bis hin zum Atlantik im Westen. Und überdies ist der berühmte „Hollywood-Schriftzug“ fast zum Greifen nahe. Im Inneren kann man in der „Hall of Science“ alles über das Weltall und unsere acht Planeten (Sorry Pluto !) erfahren. Eintritt und Parken ist frei (Sehr ungewöhnlich, aber toll. Denn in der Regel zahlt man hier für Alles!). Mittags fahren wir in das Herz von Hollywood. „Chinese Theater“ und der „Walk of Fame“ (…mit den über 2.500 Sternen der Stars…) üben einen speziellen Reiz aus. Hier tummeln sich auch Größen wie Elvis (Oh yeah baby, he´s still alive!), Michael Jackson, Johnny Depp, etc. Alles Originale, natürlich (!). Zum Abschluss des Tages besuchen wir Santa Barbara und den „Venice Beach“. Hier treffen sich Surfer, Obdachlose, trainierende Muskelmänner, Skater, Breakdancer, Süchtige – mit einem Wort, ein buntes Sammelsurium, quer durch alle Schichten. Für mich wirkt alles aber ziemlich abstoßend und dreckig. Etwas weiter nördlich besteige ich morgen (sehr) früh den Shuttlebus zum Start und laufe hier, direkt am „Beach“, dann auch ins Ziel. Zurück im Hotel stellen wir die Uhren eine Stunde nach vor (Sommerzeitbeginn!) und gehen früh zu Bett.

So, 9. März 2014  -  Los Angeles (64 ml/ 103 km) Wettkampftag! Um 02:45 Uhr meldet sich mein Wecker – doch ich bin ohnehin schon munter. Durch die sehr frühe Startzeit war es heute ein sehr kurze Nacht. Mit dem Coffee Maker mache ich mir am Zimmer einen kleinen Kaffee und nehm´ dazu ein Stück Kuchen. Mehr bekomm´ ich ohnehin nicht hinunter. Ich muss um 05:00 Uhr im 14 km entfernten Zielort Santa Monica den Shuttlebus zum Start erwischen. Und so führt mich Marcus um 04:00 Uhr zur dortigen „City Hall“. Es hat bereits 17°C. Morgens ist auf den Straßen noch nicht so viel los und so sind wir bereits um 04:15 Uhr vor Ort. Marcus fährt wieder zurück zum Hotel und ich nehme gleich den ersten Bus (…von geschätzten 100 !), der uns in rasanter Fahrt nach Downtown L.A. bringt. Genau um 05:00 Uhr erreichen wir den Startbereich vor dem „Dodger Stadium“ – eine riesige Baseball – Arena. Im beeindruckenden, nach einer Seite hin offenen Bau sitzen schon hunderte LäuferInnen und warten auf den Start. Noch ist es finster und ich bin froh, trotz der bereits angenehmen Temperaturen eine lange Hose und ein Langarmshirt dabei zu haben. Nun sitze ich also da und warte. Das ist der große Unterschied dieser Überseerennen im Vergleich zu Bewerben in Österreich oder Europa. Es gilt 8 – 9 Stunden Zeitunterschied zu verkraften, dann ist man durch das ausgiebige Sightseeing doch mehr auf den Beinen als es einer Top-Leistung zuträglich wäre, dazu der Weckruf zu Nachtschlafender Zeit und schließlich habe ich mit der Essensumstellung auch meist zu kämpfen. Trotz alledem – ich freue mich riesig auf meinen 50. Marathon in meinem 50. Lebensjahr, nachdem ich im Jänner meine 50. Laufveranstaltung (Crosslauf!) organisiert habe. Um 06:45 Uhr starte ich ein leichtes Aufwärmprogramm, entledige mich meiner langen Bekleidung und stell mich in den Startblock B. Kurz darauf geht, fast schon kitschig schön, die Sonne auf und ein 19-jähriger Teilnehmer der Castingshow „The Voice“ singt mit beeindruckender Stimme die US-Hymne. Um 07:25 Uhr fällt dann der Startschuss zum 29. Los Angeles Marathon. Er gehört zwar (noch) nicht zu den ganz Großen wir New York, Chicago, Boston, London oder Berlin – zieht aber immerhin weit über 20.000 Läufer an. Ich brauche nur sechs Sekunden, bis ich die Startmatte überquere. Gleich hinter dem Stadion ein steiler, giftiger Anstieg, gefolgt von einem ebensolchem Gefälle. So sollte es ständig weiter gehen. Ich halte mich bewusst zurück. Km 1 – 4´35´´  Die Strecke führt durch das „Dragon Gate“ hinein nach Chinatown. Km 5 – 21´08´´  Ein architektonisches Highlight ist die „Walt Disney Music Hall“ bei Meile 4. Um allerdings dorthin zu gelangen, muss ein weiteres, steiles Straßenstück erklommen werden. Noch sind nicht viele Zuschauer an der Strecke bis auf Fanatiker, die uns alle 500 m zum Christentum bekehren wollen: “Run to Jesus!“ Km 10 – 43´02´´ (Zwischenrang 273) Wir passieren den schöne  „Echo-Park“ und sind nun in einem, von Latinos dominierten Viertel. Hier macht man Richtung Stimmung. Auf den breiten Straßen kommt man sich im aufgelockerten Feld ziemlich klein und verlassen vor. Das wellige Profil setzt sich unvermindert fort. Km 15 – 1h04´25´´  Auf der folgenden, langen Gerade geht es direkt auf den großen Hollywood Schriftzug zu. Kurz darauf sind wir am „Walk of Fame“ und beim „Grauman´s Chinese Theater“. Km 20 – 1h26´33´´  Richtung Halbmarathon geht es wieder lange und zäh bergauf. Die Halbzeit ist gar nicht exakt markiert – komisch. Aber es sind seit dem Start nun ca. 1h31´ vergangen. Die Sonne hat weiter an Intensität zugelegt. Auf einer Anzeigetafel (Fahrenheit!) errechne ich rund 24 °C. Mein rechter Fußballen schmerz stark – wie leider auch schon in den letzten Wochen meiner Vorbereitung. Km 25 – 1h47´51´´ Die Anfeuerungen des Publikums nehmen zu. Das schöne, warme Wetter treibt Viele vor die Häuser auf die Straßen. „You look good!“ – „Nice job!“ – „Only few miles to go!“  sind nur einige der zwar gut gemeinten, aber nicht immer der Realität entsprechenden Zurufe. Geschätzte 200 junge Cheerleaders bilden eine enge Gasse zum Durchlaufen und kreischen sich die Seele aus dem Leib. Km 28 – Es wird finster! Nicht am Himmel, aber mir wird plötzlich schwarz vor Augen. Zum Glück ist da gerade eine Station des „Red Cross“ und ich setze mich hin. Mit kalten Tüchern bringt man meinen Kreislauf wieder so weit in Schwung, dass ich zumindest weiter(gehen) kann. Km 30 – 2h13´31´´ (Zwischenrang 348) 28°C und nur 11 % Luftfeuchte setzen mir weiter zu. Vom Rest der Strecke bekomme ich nicht mehr viel mit. Wie in Trance, nur noch bedacht irgendwie nach Santa Monica zu kommen marschiere/laufe ich über den „Rodeo Drive“ und durch sehr schöne Wohngegenden. Jede Kühlmöglichkeit und jede schattige Passage wird genutzt. Ins Ziel am Santa Monica Pier komme ich nach 3h36´49´´ als 993. von 21.504 Finishern. Alleine auf den letzten zwei Kilometern haben mich 247 Leute überholt. Furchtbar – meinen Jubiläumslauf habe ich mir schon etwas anders vorgestellt. Lilli, Caro und Marcus haben schon besorgt auf mich gewartet. Ich will nur noch rasch weg von hier und nehme im Hotel gleich ein wunderbar kühlendes Bad im Pool. Nach der Dusche, einem guten Essen und einem Bud Light geht es mir gleich etwas besser. Allerdings bin ich wegen meines lädierten rechten Fußballens nur hinkend unterwegs. Da uns bis zum Weiterflug noch reichlich Zeit bleibt, besuchen wir noch das „California Science Center“. Dort wird, bei freiem Eintritt, das ganze Leben wissenschaftlich und anschauend erklärt. Der Besuchermagnet ist jedoch die hier ausgestellte „Endeavour“ – eines der letzten Space Shuttle der Nasa. Im Oktober 2012 wurde es, unter großem Aufwand, von Florida hierher gebracht. Beeindruckend – besonders Marcus ist wie elektrisiert. Danach fahren wir zum Flughafen und rollen mit dem letzten Tropfen Benzin zur Auto-Rückgabe. Eine Boeing 737 der American Airlines bringt uns nach Las Vegas, wo wir um 22:30 Uhr in unserem Hotel – dem schönen und vor allem ruhigen „Hampton Inn Tropicana“ am Dean Martin Drive ankommen. Erschöpft von diesem langen, aufregenden Tag fallen wir in unsere Betten.

Mo, 10. März 2014  -  Las Vegas  Unsere erste Nacht in der glamourösen Spielermetropole. Ich bin stolz, dieses Hotel gewählt zu haben. Es liegt nur zwei Block westlich vom „Strip“ und hat kein angeschlossenes Casino. Es ist auch nicht so groß wie z.B. das MGM Grand mit seinen 6.000 Zimmern (!) und daher deutlich ruhiger. Das Frühstücksbuffet ist angenehm vielfältig und so starten wir, gut gestärkt, unseren Erkundungstrip. Beginnend am südlichen Strip mit dem “Luxor“ und „Mandalay Bay“ Hotel sind es rund 4 km bis zum eleganten „Bellagio“. Im vierten Stock des „Outback Steakhouse“ essen wir ein wunderbares Steak – medium und mit Blick auf den dicht bevölkerten Strip. Natürlich riskieren wir auch ein paar Dollars an den Slot – Maschinen in einem der vielen, frei zugänglichen Casinos und amüsieren uns über einen 4-stöckigen „M & M´s – Store“. In dieser Stadt kommt man aus dem Staunen eigentlich nie heraus. Überall gewaltige Bauten, alles im Überfluss, die riesigen Casinos (…in denen geraucht wird, was sonst ja strikt verboten ist !!!) und das alles mitten in der Wüste. Daneben prägen auch zahlreiche Obdachlose das Straßenbild. Der „Strip“ wird laufend verschönert und herauspoliert, in den Nebenstraßen dieser flächenmäßig großen Stadt schaut es aber teilweise erschreckend anders aus. Den Kopf voller neuer Eindrücke und die Kameras mit vielen weiteren Fotos, kehren wir ins Hotel zurück. Wir relaxen vor dem nächsten aufregenden Tag, der uns morgen bevor steht.

Di, 11. März 2014  -  Las Vegas  Der Wecker im Nebenzimmer, welches anscheinend nicht belegt ist, reißt uns um 05:50 Uhr lautstark aus dem Schlaf. Erst ein Anruf beim „Front desk“ beendet nach 15 Minuten den schrillen Dauerton. Egal, wir wollten heute ohnehin etwas früher raus, denn es geht zum Grand Canyon – aufregend! Nach dem Frühstück marschieren wir zum nahe gelegenen „Luxor-Hotel“, wo uns der Shuttlebus des Heli-Flug-Anbieters „Papillon“ abholen soll. Wir staunen nicht schlecht, als genau um 08:50 Uhr eine schwarze, 9 m lange Stretch-Limo vor fährt und der Chauffeur uns zum Einsteigen bittet. Irgendwie fühlen wir uns kurzzeitig wie richtige „Celebrities“. Bis zum Heli-Port sind es nur rund 4 km. Dort werden wir zunächst einzeln abgewogen, um die Gewichtsverteilung im Helicopter besser errechnen zu können. Die uns zugeteilte Pilotin „Yoshi“ - eine gebürtige Japanerin aus Hiroshima - ist ein wahrer Glücksgriff. Zusammen mit einem Franko-Kanadischen Ehepaar aus Quebec heben wir um 09:45 Uhr ab. Las Vegas liegt bald hinter uns und der Blick wird frei auf den „Lake Mead“ und den gewaltigen „Hoover-Dam“. Ganz sanft gleiten wir durch die Lüfte. Es ist nicht zu spüren, dass wir eigentlich mit rund 250 km/h unterwegs sind. Weiter fliegen wir über „Boulder City“ – eine grüne Oase in der kargen Landschaft – hin zum West-Rim des Grand Canyon. Der Colorado – River hat über Millionen von Jahren dieses einzigartige, 450 km lange Naturwunder geschaffen. Nach 50 Minuten Flugzeit landet Yoshi gekonnt auf einem kleinen Plateau am Fuße des Canyons. Es ist ein Privileg – das dürfen nur zwei Fluggesellschaften! Wir befinden uns nun schon in Arizona und nicht mehr in Nevada. Es entstehen tolle Erinnerungsfotos, während unsere Pilotin für jeden ihrer sechs Fluggäste einen Picknickkorb hervorholt. Mit Sekt stoßen wir an und verzehren unser Sandwich. Nach einer halben Stunden starten wir – auf einer andere Route – den Rückflug. Über die Nordseite der Stadt, nahe dem Stratosphere – Tower, überfliegen wir den Strip und landen sicher am Heli-Port. Wow – was für ein Erlebnis! Es war jeden einzelnen der rund € 250,-- wert. Ein „Muss“ für jeden Las Vegas – Besucher! Die Limo bringt uns wieder zurück zum Luxor-Hotel. Einen kurzen Mittagssnack nehmen wir im „Hooters“ ein. Es schmeckt, denn das Auge isst ja bekanntlich mit! Die Kaffeepause gibt´s am Hotelpool in der Sonne. Das Abendhighlight ist der Besuch einer der derzeit angesagtesten Shows der Stadt: „Magic Jam“ von und mit dem verrückten Magier Criss Angel. Um 19:00 Uhr startet das Spektakel im Luxor-Hotel. Es war ganz nett – ich hätte mir aber mehr erwartet. Zum Abschluss unseres letzten Abends in Vegas staunen wir noch über die Wassershow von dem Bellagio-Hotel. Alle 15 Minuten „tanzen“ dort die Wasserfontänen zur Musik von Luciano Pavarotti oder Andrea Boccelli. Muss man auch einmal gesehen haben!

Mi, 12. März 2014  -  Las Vegas – Laughlin (257 ml/ 411 km)  Heute heißt es Abschied nehmen von der pulsierenden Spielermetropole. Uns ist es durchaus Recht, dass wir in den nächsten Tagen etwas mehr Ruhe haben. Weg von all dem Rummel und den Lichter. Schon um 07:00 Uhr nehme ich den Shuttle-Bus des Hotels zum Flughafen. Es ist wieder ein herrlicher Tag – bei angenehmen 12°C. An der „Car Rental Station“ von „Thrifty“ hole ich unseren Wagen für die nächsten 10 Tage ab. Es ist ein großer, luxuriöser, silberner Ford Explorer mit Ledersitzen, großem Kofferraum und Top-Ausstattung. Die anderen staunen nicht schlecht, als ich mit diesem Gefährt vor dem Hotel aufkreuze. Unser erstes Ziel ist der 50 km entfernte Hoover – Dam. Doch schon nach wenigen Meilen schockt mich die Anzeige von einem Defekt an einem der Reifen. Auf einer Highway-Tankstelle muss ich feststellen, dass der rechte, hintere Reifen nur ¼ seines Soll-Luftdrucks hat. Mit vereinten Kräften schaffen wir es den Reifen auf Normaldruck auf zu pumpen und danach können wir die Fahrt ohne weitere Probleme fortsetzen. Der Hoover-Dam, den wir ja bereits aus der Luft gesehen haben, wirkt aus der Nähe betrachtet noch gewaltiger. Der Colorado-River wird hier zum 170 km langen Lake Mead aufgestaut. Mitten auf der Staumauer verläuft die Bundesstaatengrenze zwischen Nevada und Arizona. Die großen Städte im Westen wie Los Angeles, San Diego und Las Vegas werden hiervon mit Wasser versorgt. Der helle Rand an der Küstenlinie beweist, dass es hier schon lange nicht mehr ausgiebig geregnet hat. Der normale Wasserspiegel ist 20 – 30 m höher! Diese Location spielte schon in einigen Hollywood-Filmen eine Rolle (z.B. „Fools Rush In“ mit Salma Hayek oder „Transformers“). Auf der „I-95“ in Arizona fahren wir weiter rund 100 km in den Süden, quer durch die faszinierende, aber lebensfeindliche Wüste. Mit 65 – 70 mph cruisen wir dahin. Mit der ungewohnten Automatik komme ich mittlerweile sehr gut zurecht. Hemmungen habe ich nur noch beim rechts abbiegen, was auch bei „Rot“ hier erlaubt ist. Auf einer der wenigen Raststationen nehmen wir einen Snack ein, bevor uns der Weg weiter nach „Lake Havasu“ führt. Dieser 72 km lange Stausee ist quasi eine grüne Oase in der Wüstenlandschaft. Einkaufscenter, schöne Häuser und als Hauptattraktion die „London Bridge“. Ein Originalgetreuer Nachbau einer Brücke der britischen Hauptstadt. Ein bizarres Bild! Das ganze Jahr über ist der Ort eher von betuchten Pensionisten bevölkert, doch derzeit ist von Ruhe keine Spur. In den ersten beiden Wochen des März nehmen hunderte knapp bekleidete Studenten (…und vor allem –innen…) die Gegend in Beschlag. „Spring Break“ – also die Frühlingsferien – werden hier ausgiebig und lautstark gefeiert. Bei 26°C kommt eher schon Sommerfeeling auf. Die restlichen 100 km des Tages geht es auf schlechten Straßen von Arizona zurück nach Nevada (…wo die Straßen augenblicklich besser sind - dem Glückspiel sei Dank!) in die Spielerstadt Laughlin. Das „Aquarius Casino Resort“ ist ein riesiges, aber schönes Hotel mit 1.907 Zimmern. Geräumig, sauber und mit € 17,-- pro Person und Nacht unschlagbar günstig. Vom Zimmer im 18. Stock haben wir einen wunderbaren Blick auf den Colorado – River. Ein Spaziergang am Fluss und das Abendessen beim „Panda Express“ im Hotel beschließen diesen aufregenden Tag.

Do, 13. März 2014  -  Laughlin – Bakersfield (311 ml/ 500 km)  Vor dem auschecken frühstücken wir noch im „Casino-Cafe“. Für $ 11,99 kann man sich an einem großen Buffet bedienen. Bei den Spielautomaten in der Lobby herrscht schon um 08:00 Uhr reger Betrieb. Vorwiegend sieht man die Generation 65+ ! Wir tanken noch voll (Benzin kostet hier im Schnitt € 0,70 – 0,74/ Liter!!!) und weiter geht die Fahrt durch die Wüste in Richtung Westen. Nach einigen Meilen nehmen wir einen kleinen Umweg in Kauf, um etwas auf der legendären „Route 66“ zu fahren. Mutterseelen alleine, kein weiteres Auto zu sehen, eine sehr schlechte Straße, verfallene Gebäude – aber eben legendär. Es war die erste durchgehend Ost-West-Verbindung. Wir sind trotzdem froh, als wir wieder auf den deutlich besser ausgebauten Highway 40 auffahren. Nächstes Ziel – auch weil es die einzig nennenswerte Attraktion im großem Umfeld darstellt – ist die „Calico Ghost Town“. Für uns ein willkommener Stopp nach der Fahrt auf elend langen Geraden. 1881 wurde hier mit dem Silberabbau begonnen. Die Hochblüte war 1887, als die Ansiedlung 1.200 Bewohner zählte. Heute können Touristen die alten Gebäude und eine Bergwerkstunnel besichtigen. Wir essen noch eine Kleinigkeit im Saloon (Getränke werden dort in Einmachgläsern serviert und die Erdnussschalen schmeißt man einfach auf den Boden!) und fahren dann weiter in das Tagesziel Bakersfield. Nach und nach wird die Landschaft wieder grüner. Hunderte, wenn nicht tausende Windräder stehen auf den umliegenden Hügeln verteilt. Erstaunlich sind auch die gewaltig langen Güterzüge, die wir immer wieder sehen. Bis zu 100 Wagons werden von drei Loks gezogen. Nachdem wir den letzten keinen Pass überwunden haben, wird es richtig fruchtbar. Dank umfassenden Bewässerungssystemen gedeihen hier Orangen, Zitronen, etc. prächtig. Um 17:00 Uhr erreichen wir das „Hampton Inn & Suites Bakersfield“. Wie schon beim Hotel der gleichen Kette in Las Vegas gibt es sehr schöne, große (33 qm) Zimmer mit voll ausgestatteter Küche zu einem sehr guten Preis.

Fr, 14. März 2014  -  Bakersfield – Fresno (219 ml/ 352 km) 07:00 Uhr – wolkenlos – 14°C. Es ist unser 12. Tag mit gutem Wetter. Ich mache einen 5 km Morgenlauf in der Nähe des Hotels. Zur Lockerung der Muskeln und um meine, auf der Marathonmesse erstandenen neuen Schuhe („Skechers Go Run“) zu testen. Nachdem wir uns am Frühstücksbuffet ordentlich bedient haben, nehmen wir nicht den stark befahrenen Highway „99“, sondern die fast leere Straße „65“ in Richtung Norden. Die ersten Kilometer sind beidseitig gesäumt von zahlreichen Ölförderpumpen. Danach ändert sich das Bild und wir fahren 50 km lang mitten durch riesige Orangenplantagen. Das grün/ orange der Bäume ist eine wohltuende Abwechslung zu den ausgetrockneten Feldern etwas weiter südlich. In Exeter geht es rechts ab auf die „198“ , welche in die Berge führt. Bei einem kleinen Hof-Laden kaufen wir frische Orangen und Cranberries. Die nette Dame lässt uns von Vielem kosten und erzählt, dass hier weiters noch Grapefruits, Pistazien, Erdnüsse und sogar Kiwis angebaut werden. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir den Eingang des „Sequoia National Park“, der zusammen mit dem „Kings Canyon NP“ ca. 3.500 qm groß ist. Hier befindet sich mit dem 4.418 m hohen „Mount Whitney“ der höchste Berg Amerikas außerhalb Alaskas. Nach bezahlen der $ 20,-- Parkgebühr schlängelt sich die kurvige Straße bis auf 2.000 m Seehöhe. Beim „Giant Forest Museum“ machen wir Rast und verspeisen die köstlichen Orangen. Es hat 9°C und es liegt noch Schnee. Wir beschließen, den vermeintlich kurzen Weg zum „Moro-Rock“ zu Fuß zu bewältigen. Es werden fast 4 km bis zum Fuße dieses domförmigen Granitmonolith. Erst dann beginnt der eigentliche, steile  Aufstieg über die in Stein gemeißelten Stufen. Die Mühe lohnt sich. Auf 2.050 m Höhe hat man den besten Ausblick über das gesamte Tal. Ich bin als erster „On Top“ und laufe dann über einen Trail querfeldein zurück zum Parkplatz, um das Auto zu holen. Eine zweite, kleine Trainingseinheit an diesem Tag. Bei der Weiterfahrt staunen wir über die gewaltigen „Sequoias“ links und rechts der Straße. Diese Riesenmammutbäume sind die Hauptattraktion des Parks. Zum größten von diesen, sind wir nun unterwegs. Der „General Sherman Tree“ ist 83,5 m hoch – hat 31,3 m Umfang und ist rund 2.200 Jahre alt. Voller Ehrfurcht und mit offenem Mund stehen wir vor dem größten Baum der Welt. Über die 30 km lange Panoramastraße führt der kurvige Weg zurück ins Tal, wo wir um 17:15 Uhr unser Tagesziel erreichen. Die Stadt Fresno empfängt uns mit sonnigen 25°C. Im „Marriott Springhill Suites“ beziehen wir ein luxuriöses, 33 qm großes Zimmer um günstige € 80,--.

Sa, 15. März 2014  -  Fresno – Sacramento (256 ml/ 428 km)  …und wieder ein schöner Tag! Wolkenlos, bei 11 °C um 07:00 Uhr morgens. Ich laufe 6 km durch eine schöne Wohnsiedlung gleich hinter dem Hotel. Die Leute dort sind schon fleißig. Scheinbar alles Hab und Gut wird in den Garagen und davor zum Kauf angeboten. „Garage Selling“ nennt man das hier. Nach dem Frühstück machen wir uns auf zum nächsten ganz großen Höhepunkt unserer Rundreise, dem „Yosemite National Park“. Über die (Land-)straße „41“ sind es ca. 80 km bis zum Eingang des Parks. Dort wird wieder eine Gebühr von $ 20,-- fällig. Gleich zu Beginn, auf der „Wawona Road“ erreichen wir die meist fotografierte Aussicht dieses NP, den „Tunnel View“. Hier erschließt sich einem ein eindrucksvoller Blick auf das 13 km lange und 1,6 km breite „Yosemite Valley“. Einige Meilen weiter stürzen die „Bridalveil Falls“ hunderte Meter in die Tiefe. Der Besucherandrang ist auch so früh schon groß. Rund 4 Millionen Besucher zählt der Park pro Jahr. Ganz in der Nähe, direkt am Ufer des „Merced River“ machen wir ein Picknick mit Blick auf den „Half Dome“. Der 2.693 m hohe, markante Granitberg ist das Wahrzeichen des Tales. Er ist wegen der aktuell hohen Schneelage, wie auch andere Aussichtspunkte („Glacier Point“, „Sentinel Dome“), leider noch nicht erreichbar. Es ist einfach kitschig schön hier. 15°C, Sonnenschein und das auf fast 2.000 m ü.d.M. Uns geht´s richtig gut und wir genießen diese außergewöhnlichen Augenblicke. Vom „Yosemite Visitor Center“ spazieren wir zu den gigantischen „Yosemite Falls“, dessen Wasser rund 800 m Gefälle überwindet! Danach verlassen wir den Park in Richtung Norden. An vielen Stellen ist noch die enorme Verwüstung durch die kürzlichen, verheerenden Waldbrände zu sehen. Teilweise schaut es aus wie nach einem Bombenanschlag. Durch die strengen Tempolimits von 25 – 35 mph (40 – 56 km/h) wird der Weg zu unserem Tagesziel sehr lang. Erst nach 1 ½ Stunden erreichen wir wieder die Tiefebene. Dort prägen endlose Weiden mit 1.000den Rindern und (überraschend) saftig grünen Wiesen das Bild. Um 18:00 Uhr erreichen wir die Hauptstadt Kaliforniens, Sacramento. Das „Fairfield Inn & Suites“ gehört zur Marriott – Gruppe und verwöhnt uns mit schönen, großen Zimmern und ruhiger Lage, trotz Highway - Nähe. Dazu bezahlen wir nur € 67,-- für das Doppelzimmer, inkl. Frühstück! Da wir den ganzen Tag über nicht viel gegessen haben, gönnen wir uns noch eine „American Style Pizza“.

So, 16. März 2014  -  Sacramento – Eureka (310 ml/ 499 km) Heute steht eine lange Autoetappe auf dem Programm. Wir verlassen die Hauptstadt auf der „I-5“ Richtung Norden. Es geht durch das sehr fruchtbare „Sacramento Valley“. Nach 260 km fast schnurgerader Strecke erreichen wir die Kleinstadt „Redding“. Wir machen Rast und besuchen den dortigen „Turtle Bay Exploration Park“ mit seiner neuen Attraktion, der „Sunidal Bridge“. Die freitragende Schrägseilbrücke überspannt den Sacramento-River auf 213 m. Wir genehmigen uns einen Snack und fahren weiter Richtung Westen. Da es mir seit einiger Zeit körperlich gar nicht gut geht, übernimmt Marcus fortan das Steuer. Durch die nun folgende, sehr kurvige Gebirgsstraße verschlechtert sich mein Zustand rapide und dann muss alles raus. Wir schaffen es gerade noch, an einem kleinen Parkplatz an zu halten. Ich fühle mich hundeelend und es sind immer noch 200 km zum heutigen Tagesziel. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die ich zusammengekauert auf dem Rücksitz verbringe, erreichen wir Eureka im „Humboldt County“, ganz im Norden Kaliforniens. Das „Bayview Motel“ bietet Meerblick und 36 qm große, sehr saubere, voll ausgestattete Zimmer. Das ist mir derzeit allerdings völlig egal. Ich lege mich, von Schüttelfrost gebeutelt, gleich hin. Als ist dann noch 39° Fieber bekomme und nur knapp der Ohnmacht entgehe, wählt Marcus bei der Hausbetreiberin sogar den US-Notruf „911“. Wenige Minuten später fährt im Hof die Feuerwehr mit Blaulicht, Folgetonhorn und drei Sanitätern vor. Kurz darauf trifft auch noch die „Eureka Ambulance“ mit Arzt und Assistentin ein. Man verabreicht mir Sauerstoff durch die Nase und prüft Blutdruck, sowie Puls. Eine Einlieferung ins städtische Krankenhaus lehne ich aber ab – möchte lieber bei meinen „Lieben“ in vertrauter Umgebung bleiben. Diese letzten 12 Stunden möchte ich nie wieder erleben und am besten aus meiner Erinnerung streichen!!!

Mo, 17. März 2014  -  Eureka – Redwood – Eureka (198 ml/ 318 km) Die Nacht ist für mich halbwegs ruhig verlaufen. Das Fieber hat sich gottlob gelegt. Der Magen ist leer und ich versuche langsam salzige Cracker, Tee und etwas Joghurt zu mir zu nehmen, so wie es mir der Arzt gestern empfohlen hat. Ich werde den Tag zur Erholung auf dem Zimmer verbringen. Auf meinen Wunsch hin ziehen Lilli, Caro & Marcus das heutige Programm, wie geplant, durch. Nach heftigen Regenfällen in der Nacht – übrigens die ersten auf unserer Reise – ist es nun wieder sonnig. Die Fahrt führt sie zum „Redwood Forest National Park“, der nördlich von Cresent City, nahe der Grenze zu Oregon liegt. In diesem Schutzgebiet wachsen knapp 50 % des natürlichen Bestandes der sogenannten „Küstenmammutbäume“. Vor allem Marcus war so begeistert, dass er gar nicht mehr dort weg wollte. Märchenhaft soll es dort sein und sogar frei lebende Elche haben sie dort gesehen. Ich habe mir den Tag vor dem Fernseher mit Golf, Basketball und US-Serien in Originalversion vertrieben. Gegen 17:00 Uhr kehren die Drei zurück. Lilli bleibt bei mir am Zimmer, während Caro & Marcus an die Küste zum Abendessen fahren.

Di, 18. März 2014  -  Eureka – Santa Rosa (255 ml/ 410 km) Meine Erholung ist weiter vorangeschritten und ich betrachte mich frühmorgens wieder als „transportfähig“. Da klopft es unvermutet schon um 07:00 Uhr an unserer Zimmertür. Caro steht  davor – müde, abgekämpft und mit Verzweiflung in den Augen. Marcus hat die ganze Nacht über ein ähnliches Martyrium mitgemacht als ich tags zuvor. Die Qualität der abendlichen Pizza hat sich als nicht so toll erwiesen. Er schaut wirklich zum Erbarmen aus! Der erste Weg führt uns daher in eine „Pharmacy“, wo wir ein passendes Mittelchen (in knallpink!) für seine Beschwerden finden. Marcus hinterlässt ein großzügiges Trinkgeld für das Zimmermädchen und somit darf (muss) ich heute wieder hinter das Steuer. Auf dem „Redwood Highway 101“ geht es ein Stück Richtung Süden, bevor wir auf die „Avenue oft the Giants“ abbiegen. Diese Prachtstraße verläuft etwas versetzt parallel zum Highway. Auf einer Strecke von über 30 km fühlt man sich wie in einem Märchen- bzw. Feenwald. Ständig umgeben von diesen gewaltigen Bäumen, die kaum Licht auf die Straße durch lassen. Einfach nur zum Staunen! Bei Leggett verlassen wir dann diese Avenue und eine kurvige Bergstraße bringt uns westwärts wieder an die Küste. Dort beginnt der berühmte „Highway Nr. 1“, welcher vor allem durch den Film „Easy Rider“ (1969, mit Dennis Hopper und Peter Fonda) Bekanntheit erlangte. Der erste Blick auf den Pazifik ist was Besonders. Die rauhe, zerklüftete Küste hat seinen eigenen Reiz. In Ford Bragg tanken wir den Wagen und spazieren zum „Glass Beach“. Der Strand ist übersät mit runden Glassteinen. Marcus ist noch immer schwer gezeichnet und bewegt sich nur langsam. Ein paar Meilen weiter südlich befindet sich der nette Ort „Mendocino“. In den 1960 er - Jahren war es eine bekannte Künstlerkolonie und der Name des Ortes wurde durch den gleichnamigen Hit des „Sir Douglas Quintetts“ weltberühmt. Heute findet man hier viele liebevoll restaurierte und gepflegte Holzhäuser mit bunten Gärten und ein paar übrig gebliebene Hippies. Ich esse seit zwei Tagen wieder was anderes als Cracker und Tee. Etwas Baguette und Putenbrust – herrlich. Ich nehme die Straße „128“ landeinwärts und je näher wir unserem Tagesziel kommen, desto häufiger sehen wir „Wineries“ – große Weingüter. Eines der größten gehört dem bekannten Filmemacher „Francis Ford Coppola“. Das „Sonoma Valley“ ist DAS Weinbau – Gebiet im Westen der USA. Um 16:30 Uhr erreichen wir die 170.000 Einwohner Stadt Santa Rosa und das elegante „Fountaingrove Inn“ Hotel. Ein weiterer Glücksgriff in unserer Hotelauswahl. Es ist sonnig, bei wohligen 24°C. Während sich Marcus am Zimmer ausruht, kutschiere ich die Damen zu einer nahe gelegenen „Mall“. Dort begeben wir uns auf die Suche nach Mitbringsel. Eine Meldung in den Abendnachrichten eines lokalen TV – Senders lässt uns kurz erstarren: Nur wenige Stunden nachdem wir heute in Mendocino waren, wurde dort der „Deputy“ (Hilfs-Sheriff) von einem entflohenen Häftling erschossen!!!

Mi, 19. März 2014  -  Santa Rosa – San Francisco (151 ml/ 243 km)  Gut ausgerastet aber etwas aufgeregt starten wir in den heutigen Tag. Es geht zur letzten Station unseres dreiwöchigen Trips. Der „Highway 101“ bringt uns nach Sausalito. Von diesem netten, kleinen Ort mit seinen vielen ungewöhnlichen Läden hat man schon den ersten schönen Blick auf die „San Francisco Bay“. Noch besser wird es allerdings, als wir ein paar Meilen weiter hin zu den „Marin Highlands“ fahren. Vom kleine Parkplatz dort oben sind es nur 200 m und die ganze Bucht liegt uns förmlich zu Füßen. Das Wetter ist auch heute wieder auf unserer Seite. Das ist besonders hier ein Glücksfall, weil die SF Bay sehr oft im Nebel liegt. Der Blick geht von der zweiten großen Brücke die nach San Francisco führt, der „Oakland Bridge“ im Osten, über die Gefängnisinsel „Alcatraz“, der Skyline von Downtown SF bis zur mächtigen „Golden Gate Bridge“, die mächtig vor uns liegt (Eröffnet 1937, 2.737 m lang, 227 m hoch, 120.000 Fahrzeuge pro Tag). Unvergessliche Bilder werden geschossen. Danach überqueren wir mit dem Auto die 6-spurige Brücke (Maut $ 6,--), passieren „Presidio“ und den „Golden Gate Park“ und fahren nach „Fisherman´s Wharf“. Dieses Hafenviertel ist eine der Hauptattraktionen der Stadt. Vom Wachsfiguren – Kabinett, über eine alte Schokoladenfabrik, diverse kuriose Läden bis hin zu vielen Fischlokalen findet man hier fast alles. Leider prägen auch viele „Homeless People“ und „Veterans“ das Straßenbild. Mit Musik und durch betteln wollen sie sich ein paar Dollar dazu verdienen. Mitten durch die Innenstadt führt uns dann der Weg in Richtung Süden  zum 11. und letzten Hotel unserer Reise nach Millbrae. Das „Best Western El Rancho Inn“ ist eine weitläufige Anlage im mexikanischen Stil erbaut und mit Gratisshuttle zum nahe gelegenen Flughafen. Wichtig für den Rückflug am Freitag. Eine ersten Mahlzeit auf der Terrasse überzeugt uns, dass die Qualität und die Preise des Restaurants OK sind. Marcus bleibt im Hotel und ich darf die beiden Ladys in die 57 km entfernte „Great Mall Milpitas“ (aus-)führen. Ein riesiges Outlet – Center. Mir kommt das insofern gelegen, weil ich so noch etwas Benzin verbrauchen kann. Der Tank sollte ja so leer als möglich zurück gegeben werden. Gegen 21:00 Uhr ist das meiste (Bar-) Geld ausgegeben und wir wieder zurück im Hotel.

Do, 20.März 2014  -  San Francisco (30 ml/ 48 km)  Der letzte volle Tag in den Staaten beginnt mit schönem Wetter und 50° F (10 °C). Das inkludierte Frühstück ist – nun ja, sagen wir mal – vorhanden und amerikanisch. Auf Umwegen entschließen wir uns, doch mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Rasch entdecken wir eine günstige Parkgarage. Wir befinden uns nun im Herzen von Downtown SF. Auf der „Powellstreet“ pulsiert das Leben. Sie bildet einen Teil des Bezirks „Union Square“. Dort ist der Ausgangspunkt einer der beiden „Cable Car“ – Linien. Es ist die einzig verbliebene Kabelstraßenbahn der Welt. Das Antriebsseil verläuft unsichtbar unter der Straße. Die historischen Wagons mit den Holzbänken innen sehen aus wie vor 50 Jahren. Das größte Glück ist es, wenn man einen Platz außen, stehend auf dem Trittbrett ergattert (bzw. zugeteilt bekommt). Wir haben dieses Privileg und lassen uns den Fahrtwind um die Nasen wehen. Mit der linken Hand klammere ich mich an die Haltestange, während ich mit rechts fotografiere. „Don´t lean out!“ werde ich mehrmals ermahnt. Nur so „gesichert“ fahren wir die sehr steilen Straßen hinauf und wieder hinunter. Das muss man einmal gemacht haben. Die einfache Fahrt kostet $ 6,--. Nahe der „Lombard-Street“ steigen wir aus (ab!) und gehen zu Fuß die letzten Meter zum bekanntesten Teil dieser Straße hinauf. Am „Russian Hill“ gelegen ist es eine der kurvenreichsten und steilsten noch befahrbaren Straße der Welt. Knapp 30 % sind es! Parkende Autos müssen hier zur Sicherung die Räder eingeschlagen haben, sonst wird man abgestraft. Weiter geht es downhill zu „Fisherman´s Wharf“ und dem beliebten „Pier 39“. Dort findet man dutzende lustige Läden, Restaurants und mit etwas Glück kann man auch Seelöwen beobachten. Zudem hat man hier auch einen guten Ausblick auf die ehemalige Gefängnisinsel „Alcatraz“, dessen Besuch wir uns aus Zeitgründen sparen. Wir spazieren entlang der Baystreet zurück und besteigen abermals ein Cable-Car um zu unserem Auto zu gelangen. Die Fahrt geht nicht mehr zum Hotel, sondern gleich zur Autorückgabe am Flughafen, wo wir bei Thrifty unseren treuen Begleiter über die letzten 1997 Meilen abgeben. Insgesamt sind wir somit in den letzten 3 Wochen 2.343 Meilen (3.770 km) gefahren. Der Shuttle-Bus des „El Rancho Inn“ bringt uns zurück zum Hotel. Im Restaurant nehmen wir das „letzte Abendmahl“ in den Staaten ein.

Fr, 21. März – Sa, 22. März 2014  -  San Francisco – Frankfurt – Wien – St. Paul  Heimreisetag! Man spürt es schon beim Frühstück. Jeder ist froh, dass es nun wieder nach Hause geht. „Richtiges“ dunkles Brot, knuspriges Gebäck, Porzellan statt Plastik, guter starker Kaffee, Voll- statt gewässerter Milch, wieder vermehrt schlankere Leute sehen, im eigenen Bett schlafen, etc.  Reisen ist schön und spannend, Heim kommen jedoch noch schöner! Die Koffer werden gepackt – kein leichtes Unterfangen, da man meist mit mehr zurück kommt, als man verreist. Wir spazieren noch etwas durch die Gegend und geben die letzten Dollar aus. Der Hotelshuttle holt uns pünktlich um 12:00 Uhr direkt vor dem Hotelzimmer ab und ab geht´s zum Airport. Der Check-In bei „United“ ist chaotisch. Von dem großteils asiatisch stämmigen Personal werden wir mehrmals hin und her geschickt, weil genau dieser Schalter direkt vor uns schließt. Dann müssen wir noch unsere Koffer umpacken (Nur 50 amerikanische Pfund, ca. 23 kg sind erlaubt) um nicht $ 200,-- (!) pro Gepäckstück Gebühr zu zahlen. Auch der Sicherheitscheck wirkt unorganisiert und zieht sich ewig hin. Zum Glück haben wir genug Zeit eingeplant. Die Pannenserie geht mit dem Einsteigen in die Boeing 747 aber weiter. Zunächst dauert es unendlich lange, bis alle rund 350 Passagiere sitzen und danach teilt man uns mit, dass sich der Abflug durch eine defekte Öldruckanzeige „etwas“ verzögert. In der Kabine wird es immer wärmer, die zahlreichen Kinder an Bord beginnen zu schreien, dann tropft es neben uns aus dem Überkopf-Ablagefach. Die Stewardessen gehen mit Wasser durch die Reihen um den aufkommenden Durst der Gäste zu stillen. Es ist bereits 17:10 Uhr als wir, mit 2h30´ Verspätung endlich abheben. Nach einer rekordverdächtigen Flugzeit von 9h53´ (Laut Plan sollten es 11 Stunden sein!) landen wir um 11:03 Uhr MEZ in Frankfurt. Wenigstens der Flug war flott und störungsfrei. Unser Anschlussflug ist natürlich schon längst weg. Wir eilen zum nächsten Lufthansa – Schalter, wo man uns rasch und kompetent umbucht. So, nun ist alles gut! Denkste! Der Pannen nicht genug, gibt es auch hier ein „kleines technisches Problem“, welches uns 45 Minuten verspätet starten lässt. Der Airbus A321 landet schließlich bei Sonne und 20° C um 14:00 Uhr in Wien. Schwester Eva empfängt uns überraschenderweise beim Ausgang und bringt uns zum Auto. Um 17:30 Uhr „landen“ wir in St. Paul und werden von Angelica und Sohn Nr. 2 Christian herzlich empfangen!

Fazit: Die detaillierte Vorbereitung dieser Reise hat sich ausgezahlt. Ich würde sie genauso wieder machen. Ist man einmal im Land, so erweisen sich die Amis als überaus freundlich und hilfsbereit. Wir haben viele interessante, komische, aufregende und atemberaubende Dinge gesehen und erlebt, die noch lange in unseren Gedanken verwurzelt bleiben werden.

 


       
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