Grüezi wohl Frau Stirnimaa...

Ein Reise- und Wettkampfbericht
April 2015
Zürich / SUI
 
 

Freitag, 17. 4.2015 - Früh morgens starten meine Frau und ich die Anreise in die Schweiz. Der 13. Zürich Marathon ist mein Frühjahrs – Highlight und 53. Wettkampf über diese Distanz. Nach knapp 800 km erreichen wir die größte Stadt im Land der Eidgenossen. Flächenmäßig nur rund ein Fünftel so groß wie Wien (88 qkm) und das mit rund 370.000 Einwohnern. Regen, Kälte und Wind empfangen uns. Ein Lichtblick ist das sehr schöne 4* Hotel Allegra in Kloten, nahe dem Flughafen. Abends holen wir die Startnummer in der Saalsporthalle Zürich. Der innerstädtische Verkehr dorthin kann locker mit dem ganz großer Metropolen mithalten.


Samstag, 18.4.2015 - Ganz überrascht müssen wir beim Frühstück feststellen, dass es hier eine Art „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ gibt. Mit unserer Reservierung ist nur das „kleine Frühstück“ (kostet € 12,--) inkludiert. Für das „Große“ – bei dem es nicht wirklich viel mehr Angebot gibt – müssten wir € 20,-- hinblättern. Wahnsinnspreise! Sehr günstig ist dagegen die Tageskarte für die Öffis: Für € 13,20 können wir 24 Stunden lang Bahn, Bus und Tram benützen. Da gleich hinter dem Hotel eine Bahnstation liegt, fahren wir ganz entspannt und Verkehrsfrei in nur 15 Minuten in die City. Es ist noch frisch, windig – aber trocken. Den Tag verbringen wir mit lockerem Sightseeing entlang des Zürichsees und in der Innenstadt. Die Pasta – Party, mit Live – Hackbrett – Musik bildet den Abschluss und „Höhepunkt“ des Tages.


Sonntag, 19.4.2015 - Wettkampftag:

Der Vorteil eines Hotels in Flughafennähe ist die Möglichkeit eines „Early Birth Frühstücks“. Daher sitze ich dann auch schon um 05:00 Uhr alleine in der Lobby. Draußen hat es 2°C und es ist windstill und wolkenlos. Um 07:00 Uhr fahren wir mit dem Zug in die Stadt und erreichen 40 Minuten später den Startbereich beim Mythenquai, direkt am Zürichsee. Vor dem Start unterhalte ich mich noch mit der Schweizer Triathlon Olympiasiegerin von 2012, Nicola Spirig (…sie wird später zweitbeste Frau…) und pünktlich um 08:30 Uhr schickt uns die Stadtpräsidentin von Zürich, Corine Mauch ins Rennen. Die ersten 10 km laufen wir eine große Schleife durch die Innenstadt (Bürkliplatz, Bahnhofstraße,…) und werden dabei von tausenden Zuschauern und vielen Musikgruppen (Alphornbläser, Trommler, Rockbands) angefeuert. Das tolle Wetter hat Viele auf die Straßen gelockt. Mittlerweile hat es rund 8°C und der Wind hat deutlich zugelegt. Der 3-Stunden-Zugläufer hat mich schon bald überholt und ich versuche kontrolliert weiter zu laufen. Am Ostufer des Sees geht´s nun in Richtung Süden. Dicht verbaut ist es hier – eine sehr noble Wohngegend. Eine Luxus-Villa neben der anderen.

Wir passieren Orte mit klingenden Namen wie Zollikon, Küsnach, Erlenbach, Herrliberg, etc. Kurz nach dem Halbmarathon kommt mir auf der anderen Straßenseite die Männerspitze (neun Afrikaner, ein Japaner) entgegen. Im Ort Meilen – bei Km 25 – ist dann der Wendepunkt der Strecke. Viel Publikum und eine Rock´n Beat Band sorgen für mächtig Stimmung. Hier gibt es auch die einzige nennenswerte Steigung der Strecke. Es „läuft“ nun wieder nordwärts, Richtung Zürich Stadt. Tausende LäuferInnen (In Summe sind es ca. 8.500) vom Marathon, Team- und Cityrun kommen mir nun entgegen. Obwohl es bei 15°C weiter wolkenlos ist, kommt der Wind nun unerbittlich von vorne. Viel früher als erwartet/ befürchtet machen sich erste Wadenkrämpfe bemerkbar. Anscheinend doch eine Folge meiner orthopädischen Probleme in den letzten Monaten. Die Gruppe der 3h15 – Läufer überholt mich bei Km 34 und ich muss sie ziehen lassen. Die letzten Kilometer führen wieder durch die Innenstadt. Der lautstarke Zuspruch vom Streckenrand hilft nun sehr.

Nach 3h22´58´´ erreiche ich das Ziel meines 53. Marathons. Zwar nicht befriedigend, aber so ziemlich genau wie ich es zuvor prognostiziert hatte. Die Siegerzeiten bei Damen und Herren waren auch eher bescheiden: Yoshiko Sakamoto aus Japan in 2h37´46´´ und der Kenianer (No na!) Kiyeng Edwin Kemboi in 2h11´34´´ . Mit der Rückgabe meines Zeitmess – Transponders erhalte ich die Medaille und ein schönes Funktionsshirt. Mit dem Zug geht´s zurück zum Hotel, wo ich noch Duschen kann und schließlich fahren wir weiter ins 120 km entfernte Vorarlberg.


       
 
   
 
   
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